Der Name Taekwondo setzt sich aus drei Wörtern zusammen: Tae (Tritt, Tritttechniken), Kwon (Faust, Handtechniken) und Do (abgeleitet vom chinesischen Dao für den geistigen Weg). An der Schreibweise erkennt man auch schon die Gewichtung der Techniken: An erster Stelle stehen Beintechniken, die im Taekwondo dominieren. Ebenso charakteristisch sind für Taekwondo hohe Sprung und Tritttechniken. Trotzdem bietet Taekwondo, vor allem in der Selbstverteidigung, eine große Palette an Handtechniken sowohl für den Angriff als auch zum Blocken.
Taekwondo im Stil der WT ist als olympische Sportart anerkannt. Dies hat direkt und indirekt eine stärkere Fokussierung auf sportlichen Aspekte des Taekwondo, im Sinne eines Kampfsportes. Leider ist der Aspekt der Kampfkunst in einigen Schulen immer weiter verschwunden. Als Taekwondoin (= jemand der Taekwondo praktiziert) ist es aber notwendig, diesen Unterschied, zwischen Kampfkunst und Kampfsport, zu kennen.
Im Kampfsport geht es um den sportlichen Wettkampf zwischen Personen in einer stark reglementierten Umgebung. Es gibt klare Vorgaben, welche Techniken erlaubt sind, und welche nicht. In der Kampfkunst gibt es diese Reglementierungen nicht. Es geht um den Kampf zwischen Gegnern ohne dass es Beschränkungen in den Techniken, der Dauer des Kampfes etc. gibt.
Taekwondo ist eine Kampfkunst, daher gibt es, neben den im Wettkampf erlaubten Techniken eine Vielzahl an Techniken die auf der Kampffläche nicht erlaubt sind, aber trotzdem zum Repertoire des Taekwondo gehören.
In sportlicher Hinsicht bringt Taekwondo dem Trainierenden ein umfassendes Training in nahezu allen Bereichen (aerobe und anaerobe Ausdauer, Kraft, Kraftausdauer, Dehnung, Koordination, ...).
Grundsätzlich wird Taekwondo in fünf Bereiche eingeteilt:
Poomse (Formenlauf): Ist die festgelegte Abfolge von Angriffs- und Verteidungungstechniken. Sie sind fixer Bestandteil jeder Prüfung und geben dem Taekwondoin auch die Möglichkeit, alleine zu trainieren und Techniken zu verfeinern.
Kyrugi (Wettkampf): Ist der sportliche Wettkampf zwischen zwei Taekwondoin. Es wird nach Geschlecht, Gewicht und Leistunsklassen eingeteilt.
Kyopka (Bruchtest): Ist das Zerschlagen von Brettern und teilweise anderen Gegenständen zur Demonstration von Techniken.
Hanbon-Kyrugi (Einschrittkampf): Dient dem Einstudieren und der Demonstration von Techniken mit einem Partner. Es sind fix vorgegebene Angiffs- und Verteidigungstechniken mit Partner.
Hosinsul (Selbstverteidigung): In der Selbstverteidigung werden Techniken erlernt, die sich dazu dienen sich gegen Angreifer zu verteidigen. Hier sind alle Techniken erlaubt und es werden ebenso Würfe und Hebel trainiert. Hosinsul ist eine der schwierigsten Disziplinen in jeder Kampfkunst. Es ist ein langfristiges Training notwendig, um sich gegen einen unbekannten Angreifer verteidigen zu können.